Ein ZDF von allen
Es tut sich was im Lande. Die einen reden von selbsternannten „Alternativen“, andere beschwörend von der „Zeitenwende“. Die Gesellschaft, Politik und „die Medien“ – also wir (!) – sind wechselweise Ursache oder Reformprojekt. Achtzig Jahre Demokratie in Deutschland sind auf dem Prüfstand und von manchen unter Beschuss.
So wie der Marktführer ZDF gerade jetzt und unverzichtbar die „freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung“ (ZDF-Staatsvertrag, §5) fördern soll, so wichtig wird es auch, die Beteiligung aller Beschäftigen in der Anstalt zu stärken. Wer demokratische Tugenden nach außen fördert, sollte diese auch nach innen fordern – und dazu beitragen, diese glaubwürdig im ZDF umzusetzen.
Das ZDF muss nicht demokratisch geführt werden; der Intendanten wird schließlich nicht von den Mitarbeiter*innen gewählt. Aber die wertschätzende Zusammenarbeit zwischen den Beschäftigten und den Führungskräften sollte sichtbar und wahrnehmbarer werden. „Gegenseitige Information ist Pflicht.“ So benennt es bemerkenswert modern schon vor knapp 50 Jahren die Dienstvereinbarung zur Leitordnung und sieht darin eine Erfordernis zur Erfüllung des Programmauftrages.
Diese Beteiligung einzufordern, zu fördern und zu leben ist die Verpflichtung der VRFF, als die Mediengewerkschaft und als größte Fraktion im Personalrat. Denn die Herausforderungen wachsen dort am stärksten, wo wir sie am wenigsten beeinflussen können. Dieses Grundsatzprogramm wirbt für die Teilnahme an der Personalratswahl 2025. Denn nur mit einem starken Mandat der Beschäftigten können wir unsere Ziele umsetzen – und die Interessen des ZDF und seiner Mitarbeiter*innen besser abgleichen.